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Medienentwicklungsplan: 1:1-Ausstattung mit Tablets

Die Umsetzung des Medienentwicklungsplanes an den Schulen in Rheine schreitet voran.

Zum Schuljahr 2024/2025 wurden zunächst die 7. und 8. Klassen mit Tablets ausgestattet. Darüber hinaus ist geplant, jedes Schuljahr die neuen 7. Klassen mit personenbezogenen Tablets zu bestücken. Die Geräte werden an die Schülerschaft ausgeliehen und können mit nach Hause genommen werden.

Der Aufwand für die Stadt Rheine beläuft sich auf gut 920.000 Euro. „Diese Maßnahme ist Teil unserer kontinuierlichen Bemühungen, die Lernbedingungen und die Bildungschancen unserer Schülerinnen und Schüler zu verbessern und sie optimal auf die Herausforderungen der digitalen Zukunft vorzubereiten“, fasst Rheines zuständiger Beigeordneter Raimund Gausmann bei einem Pressetermin am Montagmorgen im Kopernikus-Gymnasium die Zielsetzung zusammen.


Verhaltenskodex für Tabletnutzung

Gausmann war mit Vertreterinnen und Vertretern aus Rathaus und Schulen zusammengekommen, um über die zu Beginn des neuen Schuljahres ausgehändigten Tablets zu informieren. Dabei kamen auch erste Erfahrungswerte mit der Ausgabe der Tablets an die Schülerschaft, aber auch vereinzelte Sorgen der Eltern zur Sprache. „Unsere Siebt- und Achtklässler haben sich wahnsinnig gefreut, dass wir nun für jede Person ein Tablet zur Verfügung stellen können. Wir haben einen Verhaltenskodex für die Nutzung der Tablets aufgestellt, den die Kinder sehr beherzigen“, berichtet Mark Bauer, Schulleiter am Kopernikus-Gymnasium. Bei den Eltern gab es unterschiedliche Reaktionen, ergänzt seine Kollegin Sandra Matzelle, Schulleiterin der Nelson-Mandela-Schule. Manche Eltern seien eher zurückhaltend, was die Nutzung der Tablets angeht, andere wiederum forderten den Einsatz digitaler Medien schon viel früher. „Es herrscht zum Teil Unsicherheit und auch Sorge bei den Eltern. Umso wichtiger ist es uns, sie bei dem Transformationsprozess mitzunehmen“, berichtet Matzelle. So wird es an der Nelson-Mandela-Schule einen Eltern-Workshop geben, bei dem die Eltern Fragen stellen können, etwa zur Begrenzung der Bildschirmzeit oder zum vorinstallierten Schulmodus. Die Schulen können dabei die Zeiten des Schulmodus individuell festlegen. Siebtklässler am Kopi dürfen beispielsweise zwischen 7 und 16 Uhr nur schulische Apps nutzen. Außerhalb dieses Zeitfensters können die Schülerinnen und Schüler dann auch eigene Apps installieren und nutzen. Eltern haben zudem die Möglichkeit, die Bildschirmzeit oder App-Nutzung der Kinder im privaten Modus einzuschränken.


Jugendschutz im Internet

„Einen erhöhten Jugendschutz gewährleisten wir durch vorinstallierte Contentfilter. So werden illegale, verfassungsfeindliche oder pornographische Internetseiten blockiert“, erklärt Constantin Löderbusch, im Rathaus für die Schul-IT verantwortlich. Die anwesenden Lehrerinnen und Lehrer lobten das Engagement, das die Stadt Rheine als Schulträger bei der Ausstattung sowie der technischen Wartung zeige. „Die Kommunikation mit den Schulen ist sehr gut. Die Schnittstellen zwischen den Schulen und der IT der Stadt Rheine funktionieren einwandfrei“, bekräftigt Bauer.


Stadt trägt Kosten allein

1.500 Tablets sind es insgesamt, die die Stadt Rheine in diesem Sommer an die weiterführenden Schulen übergeben hat. Die Kosten werden komplett durch die Stadt Rheine getragen. Es stehen aktuell keine Fördermittel seitens des Landes oder Bundes zur Verfügung. Die Tablets bleiben im Eigentum der Stadt Rheine und werden den Schülerinnen und Schülern leihweise zur Verfügung gestellt. Die Schüler behalten ihr Tablets über die gesamte Schulzeit an derselben Schule.


Analoge Heftführung weiterhin wichtig

Stellt sich die Frage, ob die Kinder überhaupt noch Hefte und Bücher brauchen, wenn sie nun alle mit Tablets versorgt sind. „Natürlich. Kinder müssen weiterhin Stift und Zettel nutzen. Das ist uns ganz wichtig. Die Tablets sind ein Zusatzangebot. Die Heftführung erfolgt in diesem Alter noch nicht digital“, betont Bauer. Lizenzen für digitale Bücher hingegen würde man sich vermehrt wünschen, um Kosten für Neuanschaffungen zu reduzieren. „Hier warten wir noch auf förderliche Rahmenbedingen vom Land und der Bezirksregierung“, so Gausmann.

Weitere Informationen und ein FAQ zur Tablet-Ausstattung an Rheiner Schulen: https://www.rheine.de/tablets

Tablet-Ausstattung

Foto (Stadt Rheine): Am Montagmorgen wurde im Studeo des Kopernikus-Gymnasium über die 1:1-Ausstattung der 7. und 8. Klassen mit Tablets informiert. Mit dabei waren (v.l.) Constantin Löderbusch (Schul-IT Rathaus), Leon Liemann (Schul-IT Rathaus), Sandra Matzelle (Schulleiterin Nelson-Mandela-Schule und Sprecherin der weiterführenden Schulen in Rheine), Raimund Gausmann (Schuldezernent), Mark Bauer (Schulleiter Kopernikus-Gymnasium) und Stefan Günnigmann (Medienbeauftragter und Lehrer Kopernikus-Gymnasium)