Erläuterungen zum Rahmenplan Innenstadt
Die Weichen für die Zukunft der Rheiner Innenstadt werden gerade neu gestellt. Auf der einen Seite haben sich das Stadtbild und die Nutzungsstrukturen seit geraumer Zeit nur wenig verändert, zum anderen befinden sich große private Investitionen in der Realisierungsphase, die einen erheblichen Einfluss auf die Attraktivität der Innenstadt haben werden: Der Bau der Ems-Galerie wird die zentrale Handelslage Emsstraße um neue Geschäfte, neue Sortimente und Verkaufsflächen ergänzen. Dies wird die regionale Ausstrahlungskraft des Hauptzentrums von Rheine verstärken, aber auch das innere Gefüge der Innenstadt verändern.
Die Innenstadt ist nicht nur der Hauptstandort des Einzelhandels, hier konzentrieren sich auch überörtliche Verwaltungs- und Büronutzungen, repräsentative Dienstleistungen, Einrichtungen des Gesundheitswesens, attraktive Wohnlagen, der Schwerpunkt der Gastronomie, öffentliche Verwaltung und schließlich bedeutende Kultureinrichtungen.
Die Bedeutung der Innenstadt und die bestehenden Probleme erfordern eine städtebauliche und funktionale Zukunftsperspektive. Das Instrument des Rahmenplanes ist geeignet, die Vielzahl an funktionalen, baulichen und strukturellen Aspekten in einem anschaulichen Planwerk zu vereinen.
Abgeleitet aus den bereits bestehenden Ansätzen verschiedener Einzelplanungen und einer detaillierten Bestandsanalyse wurden für den Rahmenplan 14 strategische Entwicklungsziele für die Rheiner Innenstadt formuliert. Sie bilden den Rahmen für die zukünftige Entwicklung. Anstehende Projekte und Planungen im Innenstadtbereich sollen auf Übereinstimmung bzw. Integrierbarkeit mit den Zielen überprüft werden:
1. Städtebauliche und gestalterische Aufwertung der Stadteingänge!
2. Profilbildung der einzelnen Quartiere unterstützen!
3. Stärkung und Weiterentwicklung des innerstädtischen Einzelhandels!
4. Gestalterische Aufwertung der Fußgängerzone!
5. Belebung der Plätze durch Nutzungsvielfalt und attraktiv gestaltete Bereiche!
6. Den Emsufern ein Thema geben!
7. Spielorte für Kinder im öffentlichen Raum anbieten!
8. Aufenthaltsangebote für Jugendliche vorhalten und gemeinsam gestalten!
9. Kulturelle Orte verbinden und sichtbar machen!
10. Barrieren im öffentlichen Raum abbauen!
11. Attraktive Infrastruktur für Reisende, Pendler und Besucher schaffen!
12. Offensive „Wohnen in der Innenstadt“ konzipieren und begleiten!
13. Qualitätsmaßstäbe für Städtebau und Architektur erarbeiten und umsetzen!
14. Verstetigung von Aktivitäten der Innenstadtakteure!
Für die Rheiner Innenstadt wurden durch die Rahmenplanung sechs Handlungsfelder ausgemacht. Diese sind in unterschiedlichen Beteiligungsformaten mit den Bürgern, den Innenstadtakteuren und der Politik erarbeitet, diskutiert und ausgearbeitet worden. Diesen Handlungsfeldern wurden zur Konkretisierung einzelne Maßnahmen zugeordnet:
A) Besondere Orte der Innenstadt (15 Einzelmaßnahmen)
B) Vielfältiger Handelsstandort (7 Einzelmaßnahmen)
C) Wege der Innenstadt (9 Einzelmaßnahmen)
D) Eine Innenstadt für alle Generationen (3 Einzelmaßnahmen)
E) Wohnen in der Innenstadt (5 Einzelmaßnahmen)
F) Freiräume an der Ems (7 Einzelmaßnahmen)

Der Rahmenplan Innenstadt beinhaltet für jede der 48 Einzelmaßnahmen eine detaillierte Beschreibung. Dabei wird das jeweilige Ziel, die Inhalte und Aufgaben, mögliche Synergien mit weiteren Maßnahmen, Best Practice Beispiele aus anderen Gemeinden und die Umsetzungsstrategie dargestellt. Bei der Strategie erfolgt eine Benennung des Initiators und der weiteren Akteure zur Umsetzung der Maßnahme.
Die Dokumentation des Rahmenplanes umfasst zusätzlich Handlungsempfehlungen zur Umsetzung, wie etwa die Vorgabe, dass der Dialog mit der Öffentlichkeit verstetigt werden soll. Auch die Mobilisierung privater Initiativen und privaten Kapitals sowie mögliche öffentliche Fördermöglichkeiten werden angesprochen.
Die Stadt Rheine hat aufbauend auf den Einzelmaßnahmen eine Kostenschätzung erarbeitet. Diese Schätzung ist Grundlage für die Beantragung einer öffentlichen Förderung. Die Gesamtkosten belaufen sich nach derzeitigem Stand auf insgesamt knapp 15 Mio. €. Als Förderzeitraum sind die Jahre 2015 – 2022 vorgesehen. Sobald eine Förderzusage seitens der Förderstelle vorliegt, wird mit der Umsetzung erster Maßnahmen im Jahr 2015 gestartet.
Im Rahmen eines Monitorings wird einmal jährlich die Erreichung der Entwicklungsziele und der Umsetzungsstand der Maßnahmen überprüft. Dabei werden neben dem Projektstand auch Erfolgsfaktoren, Verzögerungsgründe oder Hemmnisse aufgenommen.
Der Rahmenplan stellt eine Momentaufnahme dar, die kontinuierlich reflektiert und an neue Herausforderungen der Stadtentwicklung angepasst werden muss. Trotz Prognosen und Entwicklungstendenzen treten immer wieder Unwägbarkeiten ein, sodass eine Anpassung und Priorisierung von Entwicklungszielen, Handlungsfeldern und Maßnahmen erforderlich wird.
Downloadmöglichkeiten:
Ansprechpartner Matthias van Wuellen Stadt Rheine-Stadtplanung Klosterstraße 14, 48431 Rheine Telefon: 05971 / 939-415 Mail:
=================================================================