^{Am Montagabend, 18. September, kamen die Bestplatzierten der diesjährigen Aktion STADTRADELN vor dem Rathaus zusammen und nahmen ihre Preise und Urkunden entgegen.}

Die Stimmung war bestens. Kein Wunder, denn in diesem Jahr haben in dem Kampagnenzeitraum vom 18. Mai bis zum 7. Juni 4.300 Radlerinnen und Radler in Rheine dafür gesorgt, dass die gemeinsam geradelte Kilometerleistung eine ungeahnte Höhe erreicht hat. Unterm Strich stehen 892.000 Kilometer. Das sind 270.000 Kilometer mehr als im Vorjahr. Die Stadt radelt stramm auf die Millionenmarke zu.

Dafür bedankte sich die Stadt Rheine im Rahmen einer kleinen Feierstunde am Montag bei den engagierten Teilnehmerinnen und Teilnehmern und ihren Teams. Sichtlich begeistert von dieser Leistung überreichte Baudezernentin Milena Schauer zusammen mit Michael Wolters, Mobilitätsmanager der Stadt Rheine, und dem ehrenamtlichen Fahrradbeauftragten Engelbert Nagelschmidt, die hochwertigen Preise. Dabei wies Schauer gleich zu Beginn darauf hin, dass der Wettbewerbsgedanke ein guter sei und der sportliche Ehrgeiz Respekt verdiene, die Initiative STADTRADELN aber aus einem Klimaschutzgedanken entstanden sei. Insofern freue sie sich über jeden, der durch die Aktion merkt, dass er seinen Alltag auch ohne Auto bewerkstelligen kann.

Fahrradaktivstes Team (ohne Schulen) war der Seniorenbeirat der Stadt Rheine mit knapp 30.000 Kilometern. Bei den Schulen entwickelte sich an der Spitze in diesem Jahr ein dramatischer Zweikampf, bei dem die Nelson-Mandela-Schule die Nase hauchdünn vor der Elsa-Brändström-Schule hatte. Die beste Einzelleistung erbrachte Manfred Neumann, der in den 21 Tagen sage und schreibe 3.179 Kilometer zusammenradelte.

Bei aller Freude über die Platzierung übte Schulleiterin Sandra Matzelle von der Nelson-Mandela-Schule jedoch auch leise Kritik an dem Wettbewerbscharakter der Veranstaltung, bei dem der Nachhaltigkeitsgedanke teilweise etwas in Hintertreffen gerate.

Den Hinweis nahm Wolters, Organisator des STADTRADELN 2023 in Rheine, nur allzu gerne auf. Gemeinsam mit Engelbert Nagelschmidt vom Orga-Team entwickelte er in diesem Jahr gleich zwei neue Kategorien für das STADTRADELN in Rheine, die sich allein von den sportlichen Kriterien abheben.

„Wir haben zum einen die Gewinnerkategorie ‚Alltagsfahrten` eingeführt und wollen damit das umweltfreundliche Fahrrad als Alltagsverkehrsmittel mehr in den Fokus stellen“, erläutert Dezernentin Milena Schauer. „Wir zeichnen damit Menschen aus, die nicht die Spitzenplatzierung mit den meisten Kilometern im Blick haben, sondern das Fahrrad im Alltag so oft wie möglich nutzen.“ Claudia Schwöppe vom Team auric beispielsweise nutzte ihr Rad in den drei Wochen für insgesamt 188 Fahrten, die über die STADTRADELN-App dokumentiert wurden, und wurde somit in der Kategorie „Alltagsfahrten“ mit Gold ausgezeichnet.

Die Lieblingskategorie der beiden Organisatoren ist jedoch die ebenfalls neu eingerichtete Kategorie, die dem olympischen Gedanken „Dabei sein ist alles!“ aufgreift. Hierzu wurden 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus allen aktiven STADTRADELERN, unabhängig von Ihrer Kilometerleistung, per Zufallsgenerator ermittelt und entsprechend prämiert.

In diesem Zusammenhang dankte Wolters auch allen Sponsoren, die die zahlreichen und hochwertigen Preise – allesamt aus dem Bereich Rad-Zubehör, vom Fahrradschloss über Radtaschen bis hin zu Helmen – zur Verfügung gestellt haben. 

Die bundesweite STADTRADELN-Wettbewerb endet am 30. September. Fragt man die Organisatoren nach den Erfolgsaussichten der Emsstadt, die ja bereits im vergangenen Jahr in der Kategorie Kommunen mit 50.000 bis 99.999 Einwohnern ganz oben auf dem Siegertreppchen stand, geben diese ihre Zurückhaltung auf und vermelden nicht ohne Stolz: „Bedenkt man, dass es bis dahin nur noch wenige Tage sind, wird sich am Ranking nichts mehr ändern. Damit gelingt es uns auch 2023, wieder den ersten Platz im bundesweiten Wettbewerb zu belegen.“

Die aktuellen Ergebnisse können unter https://www.stadtradeln.de/ergebnisse eingesehen werden.